TRANSPARENZ FÜR NACHHALTIGES BAUEN FÖRDERN

TRANSPARENZ FÜR NACHHALTIGES BAUEN FÖRDERN

Gebäude spielen eine wichtige Rolle bei der Verringerung der globalen Treibhausgasemissionen und dem Übergang zu einer sinnvollen Kreislaufwirtschaft. Sie stehen im Fokus beim Kampf gegen den Klimawandel, der Reduzierung von Müll und beim Erhalt natürlicher Ressourcen.

Durch die Entwicklung von Umweltproduktdeklarationen (EPDs) und der Einführung von Angaben zur Materialgesundheit (MHS) gibt Tarkett einen klaren, von Dritten geprüften Überblick über die jeweiligen Umwelt- und Gesundheitsprofile seiner Produkte. Zudem werden die Vorteile von Recycling und Wiederverwertung nachgewiesen. Auf diese Weise können Gebäude einen geringeren Co2-Fußabdruck haben, es werden bestehende und zukünftige Bauvorschriften eingehalten, Abfälle reduziert und die sichere Wiederverwertung von Materialien in einer echten Kreislaufwirtschaft gefördert.

Umweltproduktdeklarationen verstehen

EPD steht für „Environmental Product Declaration“, also übersetzt: Umwelt-Produktdeklaration. Sie enthält zahlreiche Daten über die Umweltauswirkungen eines bestimmten Produktes oder einer Produktgruppe. Um ermitteln zu können, wie groß die Umweltbelastungen sind, müssen die verschiedenen Lebensstadien betrachtet werden. So gibt es beispielsweise Produkte, die auf nachhaltige Weise hergestellt werden. Wenn sie aber nur kurze Zeit halten oder anschließend nur einmalig wiederverwendet oder recycelt werden können, sind sie letztlich nicht besonders nachhaltig. In einer EPD sind daher Informationen hinsichtlich mehrere Lebensphasen enthalten. Zusätzlich kann sogar ein Recyclingpotenzial ausgewiesen werden.

Gerade bei relativ kurzen Nutzungszyklen und häufigem Austausch, wie beispielsweise bei Bodenbelägen, ist die Lebenszyklusanalyse (LCA) ein nützliches Instrument zur Bewertung der potenziellen Umweltauswirkungen eines Produkts, sowie der Vorteile von Recycling und Zirkularität. Die Methode zur Durchführung einer Ökobilanz (LCA) orientiert sich in Deutschland an der DIN EN ISO 14040 und DIN EN ISO 14044.

Eine Umweltproduktdeklaration (EPD) ist ein standardisiertes Dokument, das auf der LCA-Methode basiert, um die Umweltleistungen eines Produkts oder eines Systems zu kommunizieren.

In jeder EPD werden die Systemgrenzen der einzelnen Lebensphasen definiert. Es gibt mehrere Phasen:

  • Produktion mit vorgelagerter Lieferkette
  • Transport, Montage / Einrichtung
  • Nutzung, Wartung, Instandhaltung, Modernisierung
  • Rückbau, Transport, Recycling/Verwertung, Entsorgung
  • Recyclingpotenzial

Diese Phasen werden mit Buchstaben gekennzeichnet und enthalten oft eine Reihe von Unterfaktoren.

LCA EPD Tarkett

Zu den Lebenszyklusphasen einer EPD gehören folgende:

  • Die Herstellungsphase (A1-A3) zeigt die Auswirkungen von Rohstoffgewinnung, Transport zur Produktionsstätte und Herstellung. Diese Phase wird oft als „cradle to gate“ („von der Wiege bis zum Werkstor“) bezeichnet.
  • Die Errichtungsphase (A4-A5) beginnt, wenn das Material die Produktionsstätte verlässt, also das Werkstor oder „Gate“ passiert und zu dem Ort gebracht wird, an dem es verbaut wird. Sie bezieht sich auf den Transport dorthin und auf den Bauvorgang.
  • Die Nutzungsphase (B1-B7) deckt die Umweltauswirkungen aus der Zeit ab, in der das Produkt seinen eigentlichen Nutzen erfüllt. Dazu gehören auch Emissionen aus der Instandhaltung oder Modernisierung, sowie der betriebsbedingte Energie- und Wasserverbrauch (z.B. bei der Reinigung).
  • Bei der Rückbauphase (C1-C4) geht es um die Auswirkungen von Demontage, Transport zur Abfallverwertung und jegliche Vorgänge der Rückgewinnung oder Entsorgung.
  • Außerdem findet man in vielen EPD Informationen über das Wiederverwertungs-, Rückgewinnungs- und Recyclingpotenzial (Modul D).

 

Alle diese Informationen und zur Berechnung gemachte Annahmen werden von einer unabhängigen dritten Partei überprüft. Für den Baubereich sind die seit 2012 verfügbaren Standards DIN EN 15978 (Gebäude) und die DIN EN 15804 (Bauprodukte und Dienstleistungen) relevant. Bei Tarkett wird meistens das International EPD® System verwendet.

Ursprünglich wurden EPD nicht zum Vergleich unterschiedlicher Produkte entwickelt. Da es derzeit jedoch kein besseres Vergleichstool gibt, ist es wichtig, darauf zu achten, dass EPD denselben Normen entsprechen und dieselbe Referenzlebensdauer haben. Ebenfalls beachtenswert ist, dass unterschiedliche Anbieter, Software-Versionen und Datenbanken, sowie Annahmen, die getroffen werden, die Ergebnisse innerhalb der EPD beeinflussen.

"Die Ökobilanzierung gemäß DGNB und DIN EN 15978 ist nicht dazu geeignet, Aussagen über die Inhaltsstoffe bzw. Schadstofffreiheit der eingesetzten Baumaterialien zu treffen. Hierfür gibt es eine Reihe von sogenannten Bauproduktzertifizierungen wie beispielsweise den Blauen Engel, natureplus oder das Cradle-to-Cradle-Zertifikat. Diese Zertifikate haben zum Ziel, Aussagen über die Schadstofffreiheit von Bauprodukten zu treffen, um damit für die Planer und ausführenden Unternehmen die Auswahl von unbedenklichen Produkten zu ermöglichen. Teilweise integrieren diese Zertifikate auch Themen rund um den sozialverträglichen Abbau der Materialien („Responsible Sourcing“) oder Aspekte des Fertigungsprozesses. Gerade der Cradle-to-Cradle-Ansatz („von der Wiege zur Wiege“) hat zum Ziel, Produkte dahingehend zu optimieren, dass sie quasi unendlich lange in Form von unterschiedlichen Produkten oder Anwendungen verwendet werden können oder nur biologisch abbaubare Abfälle und damit „Nährstoff“ generieren. Der Einsatz solcher optimierter (ggf. zertifizierter) Produkte wird im Rahmen der ökobilanziellen Betrachtungen zu entsprechenden verbesserten Ergebnissen führen."

Zitat aus DGNB Leitfaden zum Einsatz der Ökobilanzierung

Mehr Fakten über Zirkularität und deren positive Folgen für Umweltauswirkungen erfahren - The Beauty of Circularity.

Neben Umweltauswirkungen auch Gesundheitsaspekte bewerten

EPD, die für unsere Nachhaltigkeitsstrategie von zentraler Bedeutung sind, basieren auf Lebenszyklusanalysen und ermöglichen es uns, Wege zu finden, um den ökologischen Fußabdruck unserer Produkte zu verbessern.

Sie sind jedoch ohne umfangreiches Expertenwissen oft schwer zu verstehen, konzentrieren sich in erster Linie auf Umweltaspekte und nicht auf Gesundheitsaspekte und geben keine qualitativen Details über die Gesundheitsrisiken oder Auswirkungen einzelner Inhaltsstoffe an. Das MHS (Material Health Statement) schließt diese Informationslücke und liefert genaue Informationen zu den Gefahren und Risiken der einzelnen Materialien.

Einführung in die Angaben zur Materialgesundheit (MHS) von Tarkett

Das MHS ist eine unabhängig überprüfte, wissenschaftlich fundierte Erklärung, die das Gesundheitsrisiko und die Gefahren von Materialien in einem bestimmten Produkt bis zu 100 ppm (0,01%) hervorhebt. Mit der Einführung der MHS ergänzen wir die von unseren EPD bereitgestellten Umweltdaten, gehen auf die Bedürfnisse unserer Kunden ein und tragen zu gesünderen Materialien und mehr Transparenz bei.

Die Tarkett MHS ist leicht verständlich und bisher einzigartig auf dem Markt. Es ist auch der erste Schritt auf dem Weg zur Cradle to Cradle® (C2C) -Zertifizierung und zur kontinuierlichen Optimierung unserer Produkte. Die Fremdbewertung unserer Materialien wird von der Environmental Protection Encouragement Agency (EPEA) durchgeführt, dem Forschungsinstitut, das 1987 von Dr. Michael Braungart gegründet wurde, der das C2C-Designkonzept mitentwickelte. Seit 2010 hat das EPEA-Team mehr als 5.000 Inhaltsstoffe für Tarkett Produkte nach C2C-Kriterien bewertet.

Die vier Stufen der Materialbewertung

EPEA bewertet die potenziellen Gesundheits- und Umweltauswirkungen jedes Materials während der gesamten Produktlebensdauer - von der Extraktion und Produktion über die Verwendung bis zum Recycling.

Es gibt vier Schritte:

  • Zusammenstellung eines Inventars von Rohmaterialien in jedem Produkt
  • Überprüfung jeder Chemikalie in Übereinstimmung mit regionalen und internationalen Chemikalienvorschriften und toxikologischen Datenbanken
  • Gründliche Bewertung der Sicherheit des Materials während seines gesamten Lebenszyklus
  • Veränderung von Produkten nach den C2C-Prinzipien, um Materialien auszuwählen, die zurückgewonnen, recycelt und in neue Produkte umgewandelt werden können.MHS-Offenlegungserklärungen und Zertifikate sind in der gesamten EMEA-Region verfügbar und auf unseren Produktseiten öffentlich verfügbar. Bitte wenden Sie sich an sustainabilityEMEA@tarkett.com.

Tarkett Video: Kreislaufwirtschaft und zirkuläres Bauen mit Tarkett

Wie geht kreislauffähiges Bauen und was lässt sich bereits umsetzen? "Tarkett ist der Bodenbelagshersteller für nachhaltige Bodenbeläge" - Sybille Mai, Leading Consultant bei EPEA GmbH – Part of Drees & Sommer. Sehen Sie im Video Swantje Kühn, Nachhaltigkeitsmanagerin Tarkett DACH im Gespräch mit Sybille Mai auf der Drees & Sommer Bühne auf dem Greentech Festival. 

Unsere Kontakt-Adressen
Kontaktieren Sie uns!

Möchten Sie mehr über unsere Bodenbeläge erfahren oder einen persönlichen Beratungstermin vereinbaren? Dann nehmen Sie mit uns Kontakt auf.

Nachhaltige Linoleum Herstellung
Nachhaltige Linoleum Herstellung - weniger CO2, gute Materialien und Recycling

Lesen Sie, wie wir in unserer Linoleumfabrik in Narni dank sauberer Produktion, guter Materialien und Recycling den Kohlenstoffausstoß reduzieren.

Transparenz über Inhaltsstoffe im Bodenbelag
Transparenz über Inhaltsstoffe

Lesen Sie, was radikale Transparenz bei Tarkett bedeutet und warum wir es für entscheidend halten, bei den von uns verwendeten Materialien völlig transparent zu sein.

Nachhaltige Gebäude
Mit Tarkett zur Green-Building-Zertifizierung

Hier erfahren Sie mehr darüber, wie Bauprojekte Green-Building-Zertifizierungen erhalten und wie Bodenbeläge von Tarkett einen Beitrag dazu leisten können

Tarkett's 2030 Klimafahrplan
Tarketts Klimafahrplan 2030 - CO2-Reduktion

Erfahren Sie mehr über Tarketts Klimafahrplan 2030, die in vollem Einklang mit dem Ziel des Pariser Klimaabkommens steht, die globale Erwärmung auf 1,5°C zu begrenzen.