Krankenhaus Bethanien Moers

Krankenhaus Bethanien Moers

2022 | Moers, Deutschland

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Niemand geht gern ins Krankenhaus; für viele Menschen ist ein Aufenthalt sogar mit Angst verbunden. Laut einer Forsa-Umfrage trifft dies auf 32 Prozent der Frauen und 25 Prozent der Männer zu. Angstgefühle führen jedoch zu Stress und beeinträchtigen sowohl die physische als auch psychische Verfassung, was sich wiederum negativ auf den Genesungsprozess auswirken kann. Nicht ohne Grund beschäftigen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit der Frage, wie die unterschiedlichen Räume in einer Gesundheitseinrichtung einen positiven Einfluss auf das Wohlbefinden und das gesamte Patientenerlebnis ausüben können. Die Antwort lautet Healing Design. Die – frei übersetzt – heilsame Gestaltung ist ein ganzheitliches Konzept und erstreckt sich vom Boden über die Einrichtung bis hin zu Wand und Decke.

Im Bethanien steht der Mensch im Mittelpunkt

Eines der jüngsten Beispiele, wie ein solches Design aussehen kann, liefert das Krankenhaus Bethanien in Moers. Es ist eines der größten Gesundheitseinrichtungen am Niederrhein und hat am 4. Juli 2022 das neue Bettenhaus „Haus W“ eröffnet. 100 Personen können hier in 71 Zimmern auf drei Etagen untergebracht werden. Alle Patientenzimmer sowie die Gemeinschafts- und Personalräume erfüllen modernste Standards und sind nach den Prinzipien des Healing Designs gestaltet: Sie sind nicht nur funktional, sondern bieten auch ein behagliches Ambiente. Denn der zeitgemäße Ansatz verfolgt das Ziel, Raumqualitäten zu schaffen, in denen sich Patientinnen und Patienten wohlfühlen und besser genesen. Ein Konzept, das ideal zu einem Krankenhaus passt, das sein Leitbild mit den drei Worten „Miteinander, Würde und Menschlichkeit“ zusammenfasst. Rund 30 Millionen Euro hat der Neubau, der über eine Fläche von gut 8.000 Quadratmetern verfügt, gekostet.

Besondere Herausforderungen auf vielen Ebenen

Der Bau eines Krankenhauses unterliegt zahlreichen Vorschriften. Das gilt auch für die Innengestaltung: Ausstattungselemente wie zum Beispiel Wand- und Bodenbeläge müssen nicht nur strenge Kriterien hinsichtlich des Brandschutzes, der Barrierefreiheit und der Hygiene erfüllen, sondern auch im Einklang mit den Arbeitsprozessen, Pflegeabläufen, Hygienemaßnahmen und Arbeitsstättenrichtlinien von Gesundheitseinrichtungen stehen. Da es sich bei „Haus W“ um drei Wahlleistungsstationen handelt, waren zudem einige spezifische Ausstattungsmerkmale vorgeschrieben. Innenarchitektin Gudula Be-Pechold nahm die Herausforderung, all diese Aspekte zu vereinen, an. Seit über 20 Jahren widmet sie sich der wirksamen Raumgestaltung und plant zusammen mit ihrem Team vorwiegend Healthcare Einrichtungen wie Arztpraxen, Krankenhäuser und Seniorenwohnheime, aber auch Wohn- und Arbeitsumgebungen. „Die Umgebung in Krankenhäusern hat einen messbaren Einfluss auf den Heilungsprozess der Patientinnen und Patienten“, weiß Be-Pechold. „Aber auch Ärzteschaft und Pflegekräfte profitieren von einer gesundheitsfördernden Gestaltung und empfinden ihre Arbeit – umgeben von einem harmonischen Farbkonzept – als angenehmer und entspannter.“

Stimmungsvolle Farbwelten und Lichtszenarien

Die Wirkung von Farben und Licht ist wissenschaftlich belegt und lässt sich gezielt einsetzen. „Um im Bethanien ein Gefühl von Geborgenheit zu vermitteln, liegt der Farbauswahl das graphische Motiv der atmosphärischen Weite zugrunde“, erklärt die verantwortliche Innenarchitektin. „Möbel und Fußböden in natürlichen Holztönen sowie Wände in warmem Cremeweiß verwandeln die Patientenzimmer in beruhigende Rückzugsorte; gedämpfte Türkis-, Gelb- und Coraltöne setzen wiederum feine Akzente.“ Das Farbkonzept setzt sich im Badezimmer und Eingangsbereich fort, sodass eine harmonische Einheit entsteht. Licht spielt ebenfalls eine übergeordnete Rolle und in jedem Raum lassen sich mittels Leseleuchte am Bett, gedämpften Lichtlinien oder geeigneter Beleuchtung für Untersuchungen individuelle Szenarien einstellen.

Ein besonders eindrucksvoller Effekt zeigt sich an wolkenlosen Tagen, wenn einfallende Sonnenstrahlen ein Lichtspiel aus Ringen über Wand und Boden wandern lassen. Am Abend gibt ein Deckenbild den Patienten Halt für die Augen, impliziert Weite und regt zum Träumen an.

Hohe Gestaltungs- und Aufenthaltsqualität

Außerhalb der stationären Pflegezimmer setzt sich das Farb- und Materialkonzept fort, jedoch etwas farbenfroher, lebendiger und bewegter. Das zeigt sich insbesondere in den Lounges auf den einzelnen Etagen, den geselligen Mittelpunkten der Gesundheitseinrichtung, in denen auch die Mahlzeiten eingenommen werden können. So entführt etwa ein großes Wandbild in die Natur und das durchdachte Beleuchtungskonzept taucht das Ambiente je nach Tageszeit immer wieder in ein neues Licht. In bequemen Sesseln und mit Blick ins Grüne lässt sich hier entspannt die Zeit vergessen oder Konversation betreiben. Während in den Aufenthaltsräumen und Privatzimmern runde, geschwungene und weiche Formen eine beruhigende Gesamtatmosphäre schaffen, dominieren geradlinige und richtungsweisende Ornamente das Design auf den Fluren und in den Empfangsbereichen. Hinterleuchtete Wandpaneele sowie großformatige Schilder geben Sicherheit bei der Orientierung und strahlen Schutz und Zuversicht aus.

Harmonische Farbgebung vom Boden bis zur Decke

Im Bereich vor den Aufzügen ziehen kreisrunde Bodenintarsien alle Blicke auf sich: Sie haben einen Durchmesser von rund 2,5 Metern und führen das Farbkonzept der Wandgestaltung weiter. „Die Maßanfertigungen sind über den Tarkett Floorcraft Intarsien-Service entstanden,“ erklärt Be-Pechold. „Sie erinnern in ihrem Aufbau an Windrosen und weisen den Weg in Richtung der Patientenzimmer – ganz im Sinne eines modernen Orientierungsdesigns, das die Menschen visuell an die Hand nimmt und sie mit sicherem Gefühl durch das Haus leitet.“ Als Material der jeweils rund 15 Quadratmeter großen Intarsien dient ein zu 100 Prozent phthalatfreier PVC Bahnenbelag aus dem Sortiment Acczent Excellence 80 von Tarkett. Aufgrund seiner Design- und Dekorvielfalt gehört dieser Boden zu den kreativsten des Herstellers, was die Bodenintarsien im Krankenhaus Bethanien bestätigen. Auf den insgesamt rund 4.500 Quadratmetern Bodenfläche in den Fluren, Patientenzimmern und Aufenthaltsbereichen wurde der leistungsstarke Vinyl Designboden iD Inspiration in natürlicher Holzoptik im Farbton Elm Brown verlegt.

Empfohlene Kollektion

Infos zum Referenzobjekt

Krankenhaus Bethanien in Moers setzt auf heilsame Architektur

Designer/Architekt

Innenarchitektin Gudula Be-Pechold

Segment

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