Was ist Linoleum? Bestandteile, Zusammensetzung & Eigenschaften

Was ist Linoleum? Bestandteile, Zusammensetzung & Eigenschaften

Was ist Linoleum?

Linoleum ist einer der nachhaltigsten Bodenbeläge überhaupt. Nachhaltigkeit ist eines der bedeutsamsten Themen, die uns in Zeiten des Klimawandels und zunehmender Ressourcenknappheit begegnen. Auch im Alltag kann jeder einzelne von uns dazu beitragen, im Sinne künftiger Generationen zu handeln. Weniger CO2-Ausstoß, Mehrwegprodukte statt Einwegplastik und mehr Bewusstsein im Umgang mit Recyclingprodukten etc.

Die Liste an Möglichkeiten ist lang, aber dabei genügt es oftmals schon, sich auf das eigene Zuhause zu konzentrieren. Welchen Materialen begegnen wir dort und wo werden uns Chancen gegeben, besonders umweltbewusst zu leben? Ein Anfang wäre hier die Wahl des richtigen Bodenbelags.

In Baumärkten und anderen Einrichtungsgeschäften werden wir mit zahlreichen Angeboten konfrontiert, die von Teppichen, Laminat, über Parkett bis hin zu Fliesen genügen.

Doch wie wäre es mit einem echten Naturprodukt, das sich als besonders langlebig, robust und zeitlos erweist? All diese Komponenten vereint Linoleum auf sich, das bereits auf eine mehr als 100 jährige Tradition zurückblickt.

Die Geschichte von Linoleum

Die Geschichte von Linoleum reicht bis ins Jahr 1860 zurück und beginnt mit einer eher zufälligen Entdeckung des Engländers Frederick Walton. Zur Fertigung des ersten Linoleums genügte ihm bereits Leinöl als Grundstoff, aus welchem sich auch die Namensgebung für Linoleum ableiten lässt: linum für Leim und oleum für Öl.

Korkmehl und Jutegewebe sind die anderen beiden Grundstoffe, die zur Herstellung wichtig sind. Schnell erwies sich die Eignung von elastischem Linoleum als Bodenbelag und auch für die Produktion von hochwertigen Möbelstücken und Tapeten gewann das Material an Bedeutung.

In der italienischen Gemeinde Narni wird Tarkett Linoleum bereits seit 1898 nach Originalrezeptur hergestellt und ist gegenwärtig gefragter denn je.

Zwar mussten sich die Produzenten Mitte des 20. Jahrhunderts einem harten Wettbewerb mit dem Konkurrenzprodukt PVC stellen, doch in punkto Robustheit, Design und Nachhaltigkeit kann Linoleum auf ganzer Linie überzeugen.

Tarkett Linoleum: Geschichte

Was sind die Bestandteile von Linoleum?

Pflanzen, Bäume und Mineralien liefern die Rohstoffe, aus denen sich Linoleum zusammensetzt. Von dem Leinöl und Kiefernharz, die die Inhaltsstoffe mit dem Jute-Träger verbinden, sind fast alle erneuerbar. Das Ergebnis ist ein Bodenbelag, der so natürlich und schön ist, wie widerstandsfähig und recycelbar.

Linoleum wird ausschließlich aus natürlichen Zutaten hergestellt und besitzt dadurch von Natur aus antibakterielle und hygienische Eigenschaften. Dies macht ihn zu einer optimalen Wahl für Schulen oder Krankenhäuser.

Hier finden Sie die Zutaten für natürliche Linoleum-Bodenbeläge:

  • Flachs. Flachs ist eine blau blühende Pflanze, die biologisch angebaut wird. Rund um die Tarkett-Fabrik in Narni (Mittelitalien) bewirtschaften wir einige Felder. Die Samen der Ernte werden getrocknet und lokal zu Leinöl gepresst.
  • Kiefernharz, das von Nadelkiefern geerntet wird.
  • Holzmehl. Fein pulverisiertes Holz, auch bekannt als Holzfaser. Diese Zutat verleiht der Mischung Leichtigkeit und Haltbarkeit.
  • Korkstaub hält die Mischung stark und flexibel.
  • Kalziumkarbonat ist eine chemische Verbindung, die in Gesteinen vorkommt.
  • Jute. Diese zu starken Fäden gesponnene Pflanzenfaser bildet die Basis für den Bodenbelag.

Wissenswertes über den Bodenbelag

Dass sich Linoleum seit mehr als 150 Jahren in der Verwendung als Bodenbelag bewährt, ist auf ganz besondere Eigenschaften zurückzuführen. Zeitlosigkeit ist eine von diesen, die sich durch den langlebigen Charakter und die Designvielfalt ergibt. Die Grundstoffe zur Herstellung entstammen nachwachsenden Ressourcen, zu denen Leinöl, Pinienharz, Jute sowie Holz- und Korkmehl zählen.

Als vollständig recyclebares Produkt kann ausgedientes Linoleum wiederverwertet werden und die natürlichen Inhaltsstoffe stellen keinerlei Gesundheitsrisiken für Mensch und Tier dar. Schon bei der Herstellung wird bei Tarkett auf die Verwendung von regionalen Produkten geachtet, um den CO2-Ausstoß durch Transportmittel so gering wie möglich zu halten.

Neben den umwelttechnischen Aspekten erweist sich der Bodenbelag durch seine Elastizität und Abriebfestigkeit als enorm widerstandsfähig und weist kaum Abnutzungsspuren auf. Nicht umsonst schwören z.B. Schulen, Krankenhäuser, öffentliche Institutionen und Firmen auf die Nutzung von Linoleumböden, die an die jeweiligen Bedürfnisse angepasst sind. Ein weiterer Pluspunkt von Linoleum ist, dass es durch das Bindemittel Linoxyn von Natur aus antibakteriell wirkt. Es handelt sich somit um einen hygienischen Boden.

Welche Eigenschaften kennzeichnen einen Linoleumboden?

Linoleumböden kennzeichnet eine ganze Reihe an positiven Eigenschaften und ist von Natur aus ein sehr widerstandsfähiger Boden. Darunter sind besonders die Rutschfestigkeit, die Beständigkeit gegen Öle, Chemikalien und Fette, die Leit-/Ableitfähigkeit sowie die Trittschalldämmung zu nennen. Weiterhin ist der Boden resistent gegen Zigarettenglut. Linoleum hemmt durch seine Beschaffenheit das Wachstum von Bakterien, wodurch Linoleum zum idealen Hygieneboden wird.

Wann sollte Linoleum erneuert werden?

Auch diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, denn es kommt stets auf die richtige Pflege, Belastungen und die Stärke des Ausgangsmaterials an. Ein ordentlich verlegter und richtig gepflegter Linoleumboden hält 20 Jahre und deutlich mehr. In vielen historischen Gebäuden sind die Böden bis heute erhalten und geben somit ein gutes Beispiel, dass die Haltbarkeit noch deutlich länger währen kann.

Rund 85% des Schmutzes wird mit Schuhen in ein Gebäude hinein getragen. Durch den Einsatz effektiver Sauberlaufzonen reduzieren sich die Reinigungskosten. Außerdem werden die Optik sowie die Lebensdauer des Belages deutlich verbessert.

In welchen Farben ist Tarkett Linoleum erhältlich?

In der langen Historie haben es die Entwickler von Linoleumböden immer wieder geschafft, neue Farben und Designs für ein langes Produktleben zu entwerfen. Bei Tarkett erstreckt sich dieser Facettenreichtum mittlerweile auf sieben Grunddesigns. Zu diesen gehören sowohl gemusterte als auch unifarbene Linoleumböden.

Umso bemerkenswerter ist aber die Vielfalt an Farben. Hier stehen 113 unterschiedliche Farbtöne zur Auswahl. Von klassischen bis zeitgenössischen Mustern ist alles dabei, die mit hellen, dunklen oder naturnahen Farben kombiniert werden können.

Alles was Sie sonst noch über Linoleum wissen sollten

Wer sich mit der Erfolgsgeschichte von Linoleum auseinandersetzt, wird eine enorme Vielfalt erleben. Rund um den Globus findet sich der Grundstoff sowohl auf Böden als auch an Wänden und Möbelstücken wieder.

Ein traditionelles Material, das lange hält und seinen zeitlosen Charakter selbst über Jahrhunderte hinweg behält. Allein die Tatsache, dass schickes Design und Robustheit auf natürlicher Basis kombinierbar sind, genügt für die Entstehung eines modernen Märchens, das obendrein noch die Wahrheit erzählt.

Wie wird Linoleum hergestellt?

Die Grundzusammensetzung von Linoleum ist denkbar einfach. Hier genügen bereits Leinöl, Jute und Korkmehl. Kalkstein, Holzmehl sowie Naturharze und Farbstoffe runden den Rahmen der Möglichkeiten ab.

Für die Herstellung eines tragfähigen und ansehnlichen Ausgangsmaterials durchläuft Tarkett Linoleum einige Stationen. Zunächst erfolgt die Oxidation von Pinienharz und Leinöl, die über 24 Std. hinweg unter Luftzufuhr vermischt werden. Daraus ergibt sich Linoleum Zement, der nach dem Abkühlen ausgelegt und in Stücke geschnitten wird.

Anschließend erfolgt die Produktion von Linoleum Granulat, durch das dem Zement Kork- und Holzmehl, recyceltes Linoleum sowie Kalksteinmehl und Pigmente beigemischt werden.

Die entstanden Linoleumgranulate gelangen nun in einen Laminator, der alles flachpresst. Stimmen Qualität und Farbgebung nach einem Testabstrich überein, erfolgt die Fertigung in größeren Mengen. Die fertigen Linoleumbahnen gilt es nun zu trocknen. Dieser Schritt dauert mindestens 20 Tage und sorgt für die Widerstandsfähigkeit und die Flexibilität des Materials.

Bevor aber nun die endgültige Freigabe erfolgt, erhält die Oberfläche eine Schutzschicht. Zum Schluss steht die Qualitätskontrolle an, bei der sowohl die Dicke als auch die Gesamtsubstanz noch einmal gründlich überprüft werden.

Fazit

Die Entscheidung für einen neuen Bodenbelag ist stets eine, die dem eigenen Bewusstsein entsprechen sollte. Hier müssen also verschiedene Parameter übereinstimmen, die auf lange Sicht Zufriedenheit erzeugen. Dies sind allen voran das Design, der Preis, die Widerstandsfähigkeit, Einflüsse auf das Raumklima und der Pflegeaufwand.

Wem zudem noch die Umwelt am Herzen liegt und die Verwendung von natürlichen Stoffen wichtig ist, wird um Linoleum kaum herumkommen. Der Bodenbelag kann auf ganzer Linie überzeugen und erweist sich als robust, pflegeleicht, langlebig und kann speziell an jedes Gebäude angepasst werden.

Auch, wenn der Preis anfangs womöglich höher erscheint, macht er sich über viele Jahrzehnte hinweg bezahlt. Das spricht einmal mehr für die traditionelle Bodenart, die auf eine lange Geschichte zurückblickt und auch in ferner Zukunft ein umweltfreundliches Pendant zu vergleichbaren Bodentypen bleiben wird.

Tarkett Linoleum